Ein herzliches Willkommen allen Frauen* unterm Regenbogen!
Frau* ist nicht gleich Frau!
Frau* ist mehr und steht für einen geschlechtersensiblen Umgang mit allen Geschlechtern.
Wir erkennen die Existenz von LSBTIQ-Personen in der Kirche nicht nur an, sondern wertschätzen sie als vielfältige Glieder des Leibes Christi. Persönliche Begegnungen und Einblicke in ihre Lebenserfahrung sind bereichernd, doch niemand wird ungefragt geoutet.
Ausdrücklich weisen wir darauf hin: Unsere Arbeit bleibt frauenspezifisch, richtet sich aber an alle Frauen*.
Gern nutzen wir das Logo der Regenbogenpastoral, eine Wort-Bild-Marke in Regenbogenfarben. Wir haben uns in unserem Erzbistum auf den Weg gemacht, den wohlwollenden Blick auf die Geschlechtervielfalt zu trainieren und selbstverständlich werden zu lassen. Für uns im Fachbereich Frauenseelsorge bedeutet das: Keine Frau* soll ausgegrenzt oder verletzt werden. Die sexuelle Orientierung spielt für uns keine Rolle.
Diesen Menüpunkt haben wir eingerichtet, um auch explizit Informationen einstellen zu können, die für queere und/oder an Geschlechtervielfalt interessierte Menschen gedacht sind. Hier weisen wir auf Veranstaltungen und Literatur hin, die in unseren Augen das Regenbogen-Signet verdienen.
Gern nehmen wir Hinweise entgegen und werben für Veranstaltungen anderer Anbieter*innen, sofern diese den Zielsetzungen unseres Fachbereichs nicht widersprechen oder kommerziellen Zwecken dienen. Wir behalten uns vor, eine Auswahl zu treffen. Unter frauenseelsorge(at)eomuc.de können Sie Kontakt aufnehmen.
Netzwerk Queerseelsorge im Erzbistum
Zur seelsorglichen und pastoralen Begleitung speziell für queere Menschen und ihre Angehörigen gibt es in der Erzdiözese München und Freising mit Beginn des neuen Kirchenjahres am 1. Advent ein Netzwerk von 17 eigens dafür qualifizierten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern aus den verschiedenen pastoralen Berufsgruppen. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger wurden im Rahmen von Fortbildungen geschult und auf ihre neuen, zusätzlichen Aufgaben vorbereitet. Mit dem diözesanen Netzwerk Queerseelsorge schafft die Erzdiözese München und Freising ein seelsorgliches Angebot mit verlässlichen Qualitätsstandards, das für queere Menschen leicht erreichbar ist. Die 17 Frauen und Männer sollen unter anderem die Ansprechpersonen für die Seelsorge queerer Menschen sein, die Anliegen und Erfahrungen aus der Queerseelsorge soweit möglich in die kirchlichen Gremien einbringen, Bildungsveranstaltungen zu queeren Themen initiieren und sich zu diesem Thema weiter fortbilden. Fragen zur Querseelsorge beantwortet Dr. Michael Brinkschröder per Mail an mbrinkschroeder(at)eomuc.de oder telefonisch unter 089-2137 77283 bzw. 01577- 8814 399.
Von 4. bis 29. November zeigt die von der Regenbogenpastoral der Erzdiözese München und Freising und der Domberg-Akademie organisierte Foto-Film-Installation „Gut.Katholisch.Queer.“ des Fotografen Martin Niekämper in der Kirche St. Paul an der Theresienwiese, München, 14 queere Menschen. Alle abgebildeten Personen sind Mitglieder der queeren Initiative #OutInChurch, die beruflich oder ehrenamtlich in der katholischen Kirche in Deutschland tätig sind oder waren. Die ausgestellten fotografischen Herangehensweisen sollen Antworten bieten auf die Frage, wie queere Menschen die katholische Kirche wahrnehmen. Alle Informationen finden Sie hier sowie auf der Webseite der Domberg-Akademie.
Queere Menschen - queere Kirche | Kirchliche Schuldgeschichte aufarbeiten
In Kooperation mit dem Projekt Regenbogenpastoral der Erzdiözese München und Freising
Donnerstag, 5. Dezember 2024 | 19 – 21.15 Uhr | Kursgebühr: 9,00 EUR empfohlen (Solidarmodell) | Online via Zoom
mit: Prof. Dr. Gunda Werner und Dr. Dr. Gregor Schorberger
Jetzt hier anmelden!
Der Synodale Weg hat sich in verschiedenen Handlungstexten dazu bekannt, dass die Kirche ihre Schuldgeschichte gegenüber LSBTIQ*-Personen aufarbeitet. Aber wie kann das geschehen? Ein "Sorry" allein reicht dafür sicher nicht aus. Kann man das, was hier notwendig ist, mit dem klassischen Dreischritt: Bereuen - Bekennen - Wiedergutmachen beschreiben oder muss sind man noch weitere Aspekte zu berücksichtigen? Was wissen wir darüber, wie die kirchliche Homonegativität das Leben von queeren Menschen beeinträchtigt hat? Und geht es nur um eine Bitte um Entschuldigung gegenüber denen, die noch leben, oder muss die Aufarbeitung auch die historische Tiefe der christlichen/katholischen Tradition umfassen? Welche Schritte der Umkehr müssen passieren, damit die queere Community ein Schuldbekenntnis und eine Entschuldigungsbitte als glaubwürdig auffassen kann? Wie kommt die Kirche zu einem Schuldbekenntnis, das nicht von widersprüchlichen Haltungen unter den Bischöfen konterkariert wird?
Im Solidarmodell kalkuliert die Domberg-Akademie eine empfohlene Teilnahmegebühr. Um allen Interessierten die Teilnahme an den Angeboten offen zu halten, ist es möglich, die Veranstaltung kostenfrei oder ermäßigt zu besuchen. Wem es möglich ist, andere Teilnehmende mitzufinanzieren, kann freiwillig mehr bezahlen.
Die Veranstaltung wird über das Videokonferenzportal Zoom abgehalten. Den Zugangslink zum Online-Kursraum erhalten Sie am Tag der Veranstaltung.
queerGottesdienst
Immer am zweiten Sonntag im Monat um 18.30 Uhr
in der Kirche St. Paul an der Theresienwiese in München:
https://www.queergd.de
Kontakt zum Projekt Regenbogenpastoral in der Erzdiözese München und Freising
Projektleitung: Dr. Michael Brinkschöder
Regenbogenpastoral
Flyer Regenbogenpastoral hier blättern
Regenbogenpastoral zum Nachhören
Der BR hat über den Start des Projektes in der Erzdiözese berichtet:
Homosexuelle und Kirche - Erzbistum baut Regenbogenpastoral aus | BR24
Schritte zu einer Regenbogenpastoral: Die Erzdiözese München und Freising will inklusiv Kirche sein
https://www.youtube.com/watch?v=KZQMLG3HpJs
Lesbisch und katholisch – das geht!
Infos über das „Netzwerk katholischer Lesben“
Vernetzt lebt und glaubt es sich leichter. Schon 1997 schlossen sich deshalb katholische Lesben zusammen – manche in ihrer Kirche stark verwurzelt, andere eher distanziert, manche eher jung, andere schon älter, manche mit Familie, andere im Orden lebend, manche im kirchlichen Dienst, andere in verschiedensten nichtkirchlichen Berufen…
2015 wurde schließlich der Verein „Netzwerk katholischer Lesben (NkaL) e.V.“ gegründet.
In bestimmten Regionen Deutschlands haben sich mittlerweile mehrere NkaL-Frauen zusammengefunden, um neben den jährlichen Bundeswochenenden einen regelmäßigen Kontakt und Austausch zu pflegen. Die Regionalgruppen leben vom Engagement der Einzelnen. Und jederzeit können sich neue Gruppen bilden.
Kontakt und Infos, außerdem eine Karte mit Wohnorten von Netzwerkmitgliedern in ganz Deutschland und einigen Nachbarländern unter Netzwerk katholischer Lesben
Ökumenische Arbeitsgemeinschaft: Lesben und Kirche
LuK in München
Die LuK München (Regionalgruppe der Bundes-LuK) besteht seit 1991. Hier treffen sich die unterschiedlichsten Frauen mit ihrer Interessenvielfalt und wollen:
- lesbischen Frauen in unserer Gemeinschaft einen Freiraum geben
- durch Information Vorurteile abbauen
- als Lesben in der Kirche sichtbar werden und das Schweigen beenden, das unsere Lebensform in Kirche und Gesellschaft immer noch diskriminiert
- die Solidarität lesbischer Frauen stärken
- nach unseren Formen der Spiritualität suchen und sie leben
- gemeinsam überlegend ausprobieren: Welche neuen Wege gibt es, um zu zeigen:
Treffen: einmal monatlich im Gemeindehaus Dankeskirche, Keferloherstr. 70, München
Genaue Termine unter: www.dankeskirche-muenchen.de
Filmtipp
Wie Gott uns schuf. Coming Out in der katholischen Kirche
Ein Film von Hajo Seppelt, Katharina Kühn, Marc Rosenthal und Peter Wozny
Am 24. Januar 2022 outeten sich zur besten Sendezeit über hundert hauptamtlich oder ehrenamtlich in der katholischen Kirche Mitarbeitende als LGBTIQ+. Die Dokumentation mit den vielen berührenden Statements und tiefen Einblicken in diverse Biographien ist in voller Länge (1 Stunde) in der ARD-Mediathek eingestellt und leicht zu finden: einfach den ersten Teil des Filmtitels in die Suchmaschine eingeben.
#OutInChurch – Für eine Kirche ohne Angst
Dies ist der Name einer Initiative und eines Manifests von queeren Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich in der katholischen Kirche in Deutschland tätig sind. Gleichzeitig mit der Ausstrahlung der Fernsehdokumentation wurde eine Online-Petition gestartet mit der zentralen Forderung, die Grundordnung, die das Arbeitsrecht der katholischen Kirche regelt, zu verändern, damit queere Katholik*innen sich nicht mehr verstecken müssen und ihre sexuelle Identität offen leben können. Den Text des Manifests haben 125 Personen sowie 35 katholische Verbände und Initiativen erstunterzeichnet, darunter das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK); bis Mitte Februar schlossen sich mehr als 70 Organisationen an. Am 9. März 2022 übergaben Vertreter von #OutInChurch auf der Frühjahrsversammlung der Bischofskonferenz in Vierzehnheiligen 117.600 Unterschriften an Bischof Bätzing. Dieser unterstützt die Forderungen und hatte schon vor der Übergabe Änderungen am kirchlichen Arbeitsrecht angekündigt.
Unter demselben Titel, den die Initiative gewählt hat, erschien drei Monate nach der Ausstrahlung des oben genannten Films auch ein Buch. Es enthält persönliche Zeugnisse, theologische Überlegungen und Solidaritätsbekundungen.
Frankfurter Erklärung – Für eine synodale Kirche
Bereits am 10. Februar 2022 hatten prominente Katholik*innen eine Petition gestartet, mit der sie Geschlechtergerechtigkeit und die Anerkennung von Diversität einfordern. Die Reformvorschläge richten sich gegen Diskriminierung und Machtmissbrauch.
Podcast-Folge: Homosexuelle Menschen im Dienste der Kirche
Folge 6 der Podcastreihe "Der Himmel bleibt wolkig" mit Lukas und der Domberg-Akademie München und Freising.
Folge 6: Homosexuelle Menschen im Dienste der Kirche - Der Himmel bleibt wolkig - Podcast (podigee.io)
17. Mai – Tag gegen Queerfeindlichkeit
Buchtipps
Wie Gott mich schuf. katholisch - queer - #OutInChurch
Marie Kortenbusch
Marie Kortenbusch berichtet in diesem Buch über ihren Lebens- und Glaubensweg als lesbische und engagiert katholische Frau, die sich Anfang der 1980er Jahre in eine junge Ordensfrau verliebt, mit der sie inzwischen verheiratet ist. Die Geschichte von beiden wurde ausführlich in der ARD-Dokumentation "Wie Gott uns schuf. Coming.out in der katholischen Kirche" erzählt. Marie Kortenbusch reflektiert ihr Leben auf dem Hintergrund ihres Glaubens auch als Heilungsweg.
Marie Kortenbusch: Wie Gott mich schuf. katholisch - queer - #OutInChurch
Patmos-Verlag 2023, 128 Seiten
Hardcover, 16 EUR, ISBN 978-3-8436-1447-4
Katholisch und queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln
Mirjam Gräve (Hg.), Hendrik Johannemann (Hg.), Mara Klein (Hg.)
Lesbische Seelsorgerinnen und Religionslehrerinnen, schwule Priester, transidente Mütter, intergeschlechtliche Haupt- und Ehrenamtliche mit unterschiedlichsten Aufgaben – sie alle gibt es in der katholischen Kirche, doch das wurde viel zu lange verschwiegen. Was sie erzählen, geht ans Herz, denn sie sind Menschen, die glauben, lieben, hoffen und dazugehören wollen. Ergänzt werden ihre Berichte durch nicht weniger berührende Statements von Verantwortungstäger*innen in der katholischen Kirche, von Eltern und Geschwistern, Seelsorger*innen, Bischöfen, Vertreter*innen katholischer Organisationen und Theolog*innen. Manche bekennen, wie sie selbst erst lernen mussten, sich mit Geschlechtervielfalt auseinanderzusetzen.
Die drei Menschen, die die verschiedenen Zeugnisse zusammengetragen und in einem Buch zusammengefasst haben, eint das Engagement im Forum „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ des „Synodalen Wegs“, einem Weg der Umkehr und Erneuerung, den die Katholische Kirche in Deutschland im Dezember 2019 begonnen hat.
Sie eint auch die Tatsache, dass sie sich, obwohl ihrer Kirche verbunden, aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität nicht wirklich akzeptiert fühlen. Ehrlich zeigen sie die Wunden – die eigenen und die der anderen Leidenden.
Deutlich ist zu spüren: Nur eine geschlechtersensible, menschenfreundliche Kirche kann einen menschenfreundlichen Gott bezeugen.
Mirjam Gräve (Hg.), Hendrik Johannemann (Hg.), Mara Klein (Hg.): Katholisch und queer
Bonifatius Verlag, Paderborn 2021
Hardcover, 22 EUR, ISBN 978-3-89710-915-5
#OutInChurch – Für eine Kirche ohne Angst
Michael Brinkschröder, Jens Ehebrecht-Zumsande, Veronika Gräwe, Bernd Mönkebüscher, Gunda Werner (Hg.)
125 haupt- und ehrenamtlich in der Katholischen Kirche Tätige outeten sich am 24. Januar 2022 zur besten Sendezeit in der ARD als queer. Die authentischen Lebenszeugnisse von Menschen unterschiedlichsten Alters gingen unter die Haut und rührten viele Zusehende zu Tränen. Nicht weniger berührend ist auch das Buch, in dem einige der Geschichten gebündelt sind. Neben theologischen Reflexionen sind dort auch existentielle Fragen zu finden, die sich queere Katholik*innen stellen, und Antworten von Expert*innen, die exakt benennen, welche psychischen Auswirkungen es haben kann, wenn Mitarbeitende der katholischen Kirche ihre sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität verheimlichen müssen, um nicht mit dem katholischen Arbeitsrecht in Konflikt zu kommen. Das Buch ist ein überzeugender Appell für eine Kirche ohne Angst und absolut lesenswert.
Michael Brinkschröder, Jens Ehebrecht-Zumsande, Veronika Gräwe, Bernd Mönkebüscher, Gunda Werner (Hg.): #OutInChurch – Für eine Kirche ohne Angst
Herder-Verlag 2022
Hardcover, 22 EUR, ISBN: 978-3-451-03367-4
Gewollt. Geliebt. Gesegnet.
Wolfgang F. Rothe (Hg.)
Das Buch ist anders, als man es erwartet, wenn ein katholischer Priester, Gemeindeleiter im Erzbistum München und Freising, Geschichten über das Queer-Sein sammelt. Vielleicht deshalb, weil Pfarrer Rothe aus eigener Erfahrung weiß, was es heißt, als queerer Mensch in der katholischen Kirche zu leben, zu leiden und zu hoffen. Die bunte Regenbogenfahne auf dem Cover ist wie ein Signal zum Aufbruch. Tröstlich, dass Pfarrer Rothe seine Kirche noch nicht aufgegeben hat – trotz der zu Herzen gehenden Geschichten von ausgegrenzten queeren Menschen und ihren mitleidenden Angehörigen. Wie schön, dass er ihr Zukunft zutraut. Eine Zukunft unterm Regenbogen!
Irmgard Huber
Wolfgang F. Rothe (Hg.): Gewollt. Geliebt. Gesegnet, Queer-Sein in der katholischen Kirche,
Herder-Verlag 2022
Gebundene Ausgabe, 18 EUR, ISBN: 978-3-451-38398-4